Nachbericht – 17. ADAC Fontane Rallye Neuruppin 2016

Gesamtsieg & feurige Maschinen zählen zur durchwachsenen Bilanz der einheimischen Clubteams

Wir gratulieren den Bad Schmiedeberger Clubsportlern Matthias und Marcel Koch, die nach über einem halben Jahr Pause endlich wieder einmal Wertungskilometer unter die Räder ihres Mitsubishi Lancer nahmen, zum Gesamtsieg und damit ihrer erfolgreichen Titelverteidigung bei der 17. ADAC Fontane Rallye in Neuruppin.

Turbulent ging es zu am vergangenen Wochenende rund um Neuruppin. So spannend und aufregend sich die Vorbereitungszeit für das Team um Chef-Organisator Jörg Litfin gestaltete, so abwechslungsreich erlebten die Teilnehmer und Fans ein Sprudelbad an Emotionen zum Veranstaltungstag, sowohl auf, als auch neben den Prüfungen. Von 51 gestarteten Teams fanden am Ende noch 36 den Weg ins Ziel.

Ein respektables Ergebnis lieferten die Wittenberger Uwe Joachim und Yasmine Fritzsche ab. Sie mussten nach langer Standpause ihren Suzuki Swift aktivieren, da der 1.3er Kadett noch mit defektem Motor pausiert. Nach einer kurzen, aber intensiven Wiederbelebung des kleinen Japaners stieg die Spannung, ob denn alles ordentlich zu meistern sei. Die Erwartungen des Teams erfüllten sich voll und ganz. Nach zwei Prüfungen hatte sich der Fahrspaß eingestellt und mit einem zweiten Platz in der Klassenwertung haben die beiden alles ausgeschöpft, was ihnen möglich war.

Ebenfalls mit jeder Menge Spaß genossen die Elbestädter Frank Zischkale und Tobias Gutewort den Ausflug im BMW 318 is. Kenner der Szene mögen sich über die erreichten Zeiten verwundert die Augen gerieben haben, aber es gab keine größeren Probleme während der Prüfungen. Lediglich die Jungs tauschten während der Veranstaltung auch mal die Plätze im Cockpit. Dies war das Dankeschön des eigentlichen Piloten Frank Zischkale an seinen Beifahrer. Zischkale hatte im Vorfeld der Rallye keine Gelegenheit, selbst das Auto vorzubereiten und so griff ihm Tobias Gutewort unter die Arme. Zum Dank dafür durfte er den Renner dann auch über die Hälfte der Prüfungen steuern.

Die weiteren Clubteams aus dem Wittenberger Landkreis reihten sich leider in die umfangreiche Liste der ausgeschiedenen Fahrzeuge ein. Dabei hatte der Reinsdorfer Florian Pitzk sicher einen der spektakulärsten Ausfälle. An der Seite seines Chauffeurs Robby Fechner startete er zuversichtlich in die erste Wertungsprüfung, bis beide von einem großen Knall aufgeschreckt wurden. Der erste Verdacht war ein Reifenplatzer, den sie dann auch gleich auf der Prüfung noch beheben wollten. Bei näherem Hinsehen entpuppte sich die Geschichte dann doch als größeres Desaster. Was es den einen eine zu schnelle Abkühlung im nassen Graben war, wurde es der Besatzung des Mitsubishi Lancer ein wenig zu warm unter den Sitzen. Beim Stopp bemerkten sie Rauchwolken und dann auch Flammen unter ihrem Gefährt. Mit dem bordeigenen Feuerlöscher konnten sie zwar den Löschversuch starten, waren dann aber doch noch auf die erfolgreiche Unterstützung durch die Streckenposten angewiesen.

Nicht weniger Aufsehen erregte der Ausfall der Wittenberger Trabi-Besatzung Benjamin Derda / Maria Kretschmar. Sie leisteten sich auf der ersten Wertungsprüfung zwar noch eine Klassenbestzeit, hatten dann aber nach eigenen Angaben bereits mit Motoraussetzern zu kämpfen. Während eines Stopps nach dem zweiten Sprint gab es auch bei ihnen einen lauten Schlag am Auto, verbunden mit beunruhigender Rauchentwicklung, verursacht durch eine geplatzte Batterie.

Trotz der bewegenden Vorbereitung dieser Veranstaltung – Jörg Litfin musste sich nicht nur einmal der komfortablen Kontakte in sozialen Netzwerken bedienen, um plötzlich fehlendes, unverzichtbares Personal genauso spontan wieder zu ersetzen – und mehrerer aufsehenerregender Ausfälle können die Veranstalter und Teilnehmer auf einen erfolgreichen Rallyetag zurück blicken, bei dem es zwar defekte Fahrzeuge, aber keine Personenschäden zu beklagen gab. Insofern liefen die technischen und fahrerischen Unsicherheiten immer noch glimpflich ab. Bleibt dem Veranstalterteam zu wünschen, was sich auch die Gesamtsieger Matthias und Marcel Koch aus Bad Schmiedeberg wünschen: ein weitaus größeres Starterfeld im nächsten Jahr, bei dem die Heidestädter ihren Gesamtsieg am liebsten gegen einhundert Teams verteidigen würden, um dann den Wanderpokal des Gesamtsiegers für immer in die Kurstadt zu holen.

Das ausführliche Gesamtergebnis gibt es unter: www.ruppiner-rennsportgemeinschaft.de

 

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