Nachbericht – 59. ADAC Rallye Wartburg

Aufregendes Rallyewochenende rund um die Wartburg mit einmaligem Finish

Die zweite Ausfahrt des 1.3er Wartburg von Ralf-Joachim Ziegler sollte der erste Konditionstest für Team und Technik werden, denn nach der Premierenausfahrt zur Rallye in Grünhain zwei Wochen zuvor stand mit der Rallye Wartburg gleich mal eine Rallye 70 auf dem Programm. Neben den drei verschiedenen, sehr abwechslungsreichen und herausfordernden Prüfungen gab es mehr als doppelt so viele Kilometer für die weitläufigen Verbindungsetappen, also dementsprechend viel zu sehen vom Thüringer Ländle sowie vielfältige Blickwinkel auf die stolze Wartburg.
Einen ersten Hauch der aufregenden Rallyeathmosphäre schnupperte die Besatzung des Eisenachers bei der technischen Abnahme auf dem Marktplatz mit der wie immer informativen sowie unterhaltsamen Moderation von Alfred Gorny und dem ersten Überqueren der späteren Start- und Zielrampe. Dementsprechend gespannt startete das Wartburgteam am Samstag bereits in der Morgendämmerung zum Recce, wobei es erstmals durch für die Rennsteigläufer gesperrte Straßen ausgebremst wurde. Hier kamen die noch vorhandenen Ortskenntnisse aus den Kindheits- und Jugendtagen von Ralf äußerst erfolgreich zum Tragen.
Gleich nach dem Start folgte die nächste Aufregung. Sämtliche Ampeln der Innenstadt schienen sich gegen das Team des MSC Lutherstadt Wittenberg e.V. verschworen zu haben und auch langsame „Zivil“-Fahrzeugen waren mit den 58 PS des Wartburgs auf den Serpentinen rund um Eisenach nicht zu bezwingen. Auf die Minute genau wurde die Zeitkontrolle vor der ersten Wertungsprüfung erreicht. Von da an lief es, nicht immer reibungslos, aber trotz allem wurden sämtliche WPs ohne Überschreitung der Sollzeiten absolviert. Besondere Herausforderung war dabei die Fahrt in der Dunkelheit auf den letzten beiden Prüfungen.
Vor der letzten Lichtschranke geschah dann das Unfassbare – der Motor versagte den Dienst mangels Kraftstoffzufuhr und ließ sich auch nicht wieder starten. Die Rallye war für den 1.3er Wartburg zu Ende, diesmal ohne Wertung. Bis dahin jedoch konnte das Duo alle Wertungskilometer auskosten und vor allem wertvolle Erfahrungen sammeln. Am meisten beeindruckt hat dann aber die Hilfsbereitschaft der Rallyefamilie. Scheinbar hoffnungslos vor der Ziel-ZK festhängend, kam mit dem Drei-Farben-Golf von Bernd Lutz und Stefan Sawinsky die Erlösung. Das Golf-Team war bereits vor der letzten Prüfung in Führung liegend mit technischem Defekt liegengeblieben und hatte die Sollzeit nicht halten können. Das Problem, ein lockeres Kabel, wurde zwar schnell erkannt und behoben, aber die Platzierung war futsch.
Als die Schwarzwälder am Warti vorbeirollten und sich nach dem Malheur erkundigten, gab es keine langen Überlegungen. Das Team Lutz / Sawinsky verzichtete auf seine eigene Wertung und nahm den 1.3er an den Haken. „Endlich kann der Golf seine Service-Qualitäten beweisen“ freute sich das Energiebündel Lutz. Selbst nach den letzten 20 Kilometern vollster Konzentration, die es auf dem Weg zurück ins Fahrerlager brauchte, war Bernd Lutz immer noch total euphorisch: „Der Schwarzwälder hat nen 1.3er Wartburg am Haken!“ Was für eine grandiose Aktion! Auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön für herausragende Hilfe vom gesamten Wartburg-Team!
Das komplette Ergebnis der Bestzeiten Rallye sowie der Gleichmäßigkeitsprüfung findet ihr hier.

Dieser Beitrag wurde unter 2021, Clubteams im Einsatz veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.