Finnen erkämpfen sich Gesamtsieg unter schwierigen Bedingungen
Trotz nasskalter Witterung zog es zahlreiche eingefleischte Motorsportfans an die Prüfungen der 52. ADMV Rallye Lutherstadt Wittenberg. 73 Teams waren zum Start zugelassen, von denen am Ende noch 51 erfolgreich ins Ziel kamen. Die Ausfallquote von gut 30% ist nach den Worten von Schotter-Cup- Organisator Alfred Gorny ein „recht ordentliches Ergebnis für hiesige Verhältnisse“.
Auf dem Siegertreppchen fanden sich dann auch die PS-starken Allradler wieder, verteilt auf die verschiedenen Nationen. Den Gesamtsieg sicherten sich nach 21:23,3 Minuten Gesamtzeit wieder einmal die Finnen Jaakko Keskinen/Jukka Pollari im Mitsubishi Lancer Evo 7. Knapp 13 Sekunden später folgten Maximilian Koch und Lisa Brunthaler vom MSC Fürstenzell im Subaru Impreza vor dem drittplatzierten Rashid Al Ketbi aus Dubai an der Seite seiner deutschen Co-Pilotin Karina Hepperle. Sie ist auch der Grund dafür, dass Ketbi seinen Subaru Impreza nicht nur zur Rallyeweltmeisterschaft pilotiert, sondern mit ihm auch öfter mal über deutsche Strecken fliegt. Bereits das Auftauchen seines Namens in der Nennliste hatte bei den Fans für ungläubige Nachfragen gesorgt. Aber dann stand er tatsächlich am Start, sicherte sich die Trophäe für den dritten Gesamtrang und krönte damit ein gelungenes Rallyewochenende. In Wittenberg hatte für ihn und sein Team alles gepasst, sogar die Unterkunft hätten sie gleich wieder gebucht, wenn sie denn den Termin für die 53. ADMV Rallye Lutherstadt Wittenberg schon gewusst hätten.
Die einheimischen Clubteams waren mit ihren Ergebnissen ebenfalls sehr zufrieden. Lediglich Andreas Fräßdorf und Dirk Eißner mussten ihren BMW 318 is nach der zweiten Prüfung mit defekter Benzinpumpe vorzeitig parken. Als schnellste Wittenberger waren Frank Zischkale und Manuel Bleeck im gleichen Fabrikat auf dem dritten Platz ihrer Klasse im Ziel. Uwe Joachim und Tobias Gutewort drifteten im Opel Kadett E auf den zweiten Platz der Klassenwertung. Nach zwei Jahren waren sie endlich wieder im Ziel ihrer Heimveranstaltung angekommen. Eine knappe Minute später beendeten Benjamin Derda und Michael Knorr im Trabant P 601 ihre Jagd nach den Bestzeiten mit der Zieleinfahrt. Als Lohn für ihren erfolgreichen Kampf gegen die Uhr nahmen sie ebenfalls den Pokal für den zweiten Platz mit nach Hause. Florian Pitzk war nach überstandener Schlammschlacht erstaunt, wieviel Kondition die ungewöhnlich langen Prüfungen forderten. Dennoch merkte man auch ihm die Freude an, den Mitsubishi Colt an der Seite von Robby Fechner relativ unbeschadet ins Ziel zu bringen. Ein wenig mit gebremstem Schaum waren Ronny Broda und Stefan Papenkordt im 1.3er Wartburg unterwegs. Für das Team stand nach dem Ausfall im vergangenen Jahr die Zielankunft an oberster Stelle und somit waren sie mit ihrem Ergebnis auch absolut zufrieden. In der Mannschaftswertung ließen die Wittenberger den Bad Schmiedebergrn den Vortritt und belegten den zweiten Platz. Die Heidestädter hatten sich mangels ausreichender clubeigener Starter Verstärkung aus dem gesamten Starterfeld in ihre Mannschaft geholt. Mit Max Menz an der Seite von Petri Reinikainen im Mercedes-Benz 190 sowie Hendrik Gronau und Björn Kretschmar im Suzuki Swift wagten sich lediglich zwei aktive Bad Schmiedeberger Clubmitglieder erfolgreich auf die selektiven und anspruchsvollen Wittenberger Strecken. Die Siegerehrung der Mannschaften ergab dann ein sehr schönes Bild auf dem Treppchen im neuen Rallyezentrum und krönte die erfolgreiche Zusammenarbeit beider Vereine. Die Bad Schmiedeberger hatten den Wittenberger Verein tatkräftig in der Organisation und Durchführung unterstützt und so hatten sie nun ausgiebig Gelegenheit, einen gelungenen Veranstaltungstag zu feiern. Die Exerzierhalle gab dazu eine tolle Kulisse und passt nach den Worten von Rallyeleiterin Marianne Rehahn hervorragend zum Rallyesport.
Auch andere aktive Teilnehmer fanden lobende Worte für eine erfolgreich geglückte Veranstaltung. Ohne größere Unfälle, Schadensmeldungen und Verzögerungen ging der Start in die diesjährige Rallyesaison über die Strecken. Lediglich der sehr eng gestrickte Zeitplan wurde angemahnt. Teilweise konnten die Teams auf der Langstrecke nicht einmal die Helme abnehmen. Aber es gab eben auch keine längeren Wartezeiten an den ZK’s vor den einzelnen Prüfungen. Auch die Hinweise zum Bordbuch nehmen sich die Macher gern zu Herzen und arbeiten bereits daran, angebrachte Kritikpunkte zu verbessern
Allen Helfern und Fans an den Strecken sowie vor allem den Sponsoren, welche erst mit ihrem Einsatz und ihrer Unterstützung eine solche Veranstaltung möglich machen, gilt der Dank der Veranstalter.
Jana Dürr